Beim Abbiegen mit dem Rad ist es wichtig, vorher mit ausgestrecktem Arm die Richtung zu zeigen. Einhändig Radfahren ist aber nicht einfach. Hier hilft der „Blink Buddy“, ein Fahrradhelm mit eingebautem Blinker. Diesen haben Theresa Michel (17) und ihr Bruder Marcus (11) beim Wettbewerb „Kreative Köpfe“ Wertheim erfunden.
Mit Knöpfen auf der Unterseite des Fahrradlenkers schaltet man die Blinklichter auf einer Seite des Helms ein und zeigt so, wohin man abbiegen will.
Das System ist vor allem für Kinder im Grundschulalter gedacht, erklärte Theresa. Sie kam auf die Idee, als sie selbst Autoführerschein machte. Unterstützt wurden die beiden jungen Erfinder von der Firma Seho Systems in Kreuzwertheim.
Wie funktioniert die Steuerung der Blinker?
Am Lenkrad werden auf jeder Seite fünf Knöpfe angebracht und mit Kabelbinder befestigt. Über diese wird ein Fahrradschlauch angebracht. Die Knöpfe befinden sich auf der Unterseite des Lenkers, damit man sie nicht aus Versehen drückt, wenn man sich auf dem Lenker abstützt. Die Knöpfe sind mit einem Minicomputer, einem Calliope mini 3, welcher in einer Box am Fahrradrahmen hängt.
Im Helm befindet sich ebenso ein Calliope mini 3. Beide sind über Funk via Bluetooth verbunden. Drückt man einen der Knöpfe auf einer Lenkerseite, gibt der Minicomputer am Rahmen den passenden Befehl an den Computer am Helm und dieser lässt die zwei LED-Dioden auf der passenden Seite aufleuchten. Ein Kleber darüber streut das Licht, sodass andere an Blinker besser sehen. Außerdem gibt es je nach gewählter Fahrtrichtung einen anderen Ton. Beide Minicomputer werden mit Batterien betrieben.
Wie sind Theresa und Marcus beim Erfinden vorgegangen?
Zuerst hatten sie die Idee. Im nächsten Schritt galt es, den Minicomputer zu programmieren. Dabei stand ihnen die Firma beratend zur Seite. „Der Vorteil des Calliope ist, dass man ihn mit grafischen Blöcken programmieren kann. Das konnten wir auch ohne Programmiersprachen zu können“, berichteten die Geschwister.
Beim Programmieren testeten sie, ob die passenden LEDs leuchten. Nachdem dies funktionierte, bauten sie die Lösung mit dem Helm. „Wir wollten ursprünglich, dass man den Blinker durch Kopfbewegung steuert. Das funktionierte aber nicht so gut, da Kinder den Kopf auch mal unbewusst bewegen“, erklärten sie.
Im aktuellen Modell ist die Steuerung im Helm eingeklebt. Am Anfang hatte man diese mit einem Kabelbinder befestigt. „Das sah dann aus, wie ein Einhorn“, berichtete Theresa. So entstand die Idee für die Werbefigur: ein Einhorn auf einem Fahrrad mit dem Blinkerhelm auf dem Kopf. Der Werbespruch der beiden Erfinder für ihr Produkt lautet: „Blink Buddy an, schon sieht dich jedermann.“
Wie kann man die Erfindung verbessern?
Die beiden Nachwuchserfinder erklärten, man könne eine kleinere Steuerplatine statt des Calliopes einsetzen. Die Knöpfe können in Silikon eingegossen werden. So kann man sie einfach über jeden Lenker ziehen.
Was mögen die beiden am Erfinden?
Marcus gefällt am Erfinden, dass man seine kreativen Ideen in die Realität umsetzen kann. An der aktuellen Idee mag er, dass man etwas für die Sicherheit von Kindern tun kann. Theresa gefällt, dass man die Zukunft mitentwickeln kann.
Was mögen Sie am Wettbewerb?
Am Wettbewerb gefällt beiden, dass man Einblicke in Unternehmen bekommt. Toll finden sie auch das Präsentationstraining des Wettbewerbs. Was man dort lernt, nutzte einem auch auf viel für die Schule, sind sie sich einig.
Theresa war schon sechs Mal dabei. „Ich mache nächstes Jahr Abitur, deswegen war es dieses Jahr meine letzte Teilnahme beim Wettbewerb“, bedauert sie.
Marcus war das zweite Mal dabei. Er will mindestens die Teilnehmerzahl seiner Schwester übertreffen, sagte er.
Wissen in Kürze
Wettbewerb kreative Köpfe
Beim Wettbewerb „Kreative Köpfe“ (externer Link) können alle Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen in den Regionen Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Wertheim und Neckarsulm teilnehmen.
Sie reichen allein oder im Team ihre Erfinderidee ein. Wird diese für den Wettbewerb ausgewählt, können sie ihre Erfindung unterstützt von einem Unternehmen und dessen Experten umsetzen.
