Junge Erfinder: Eine Tasche hilft bei Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind schlimm und können einem an vielen hindern. Es gibt zwar viele Hilfsmittel, um Migräne oder andere Kopfschmerzen zu lindern, unterwegs hat man die aber meist nicht dabei. Hier hilft das „SOS-Migränekit“ von Johanna Varga-Markus (15) und Nina Franceschinel (16). Dieses haben sie beim Wettbewerb „Kreative Köpfe“ Wertheim entwickelt. Unterstützt wurden sie dabei von der Firma Saint-Gobain Performance Plastics L+S Wertheim. Johanna berichtete, sie sei mit ihrer Familie wandern gewesen und habe Kopfschmerzen bekommen. „Ich dachte mir, zu Tasche mit Sachen dagegen, wäre eine gute Idee.“ Fertige Lösungen hätten sie und Nina nicht gefunden. Nina ergänzte: „Wir dachten uns, die entwickeln wir dann selbst.“ Dazu überlegten sie sich, welche Faktoren Kopfschmerzen verschlimmern und was gegen diese Ursachen hilft. So packten sie zum Beispiel etwas gegen Hitze und Lärm sowie Flüssigkeitsmangel ein.

Das SOS-Migränekit im Detail

Was ist das „SOS-Migränekit“?

Es handelt sich um eine kompakte Tasche, in die man vieles packen kann, was gegen Kopfschmerzen hilft. Im Prototyp ihrer Tasche befinden sie Dinge, die bei Kopfschmerzen helfen. Die Tasche haben sie komplett selbst genäht. Sie lässt sich sowohl über der Schulter als auch als Rucksack tragen. In der Tasche sind: eine 150ml Trinkflasche, eine selbst 3D-gedruckte Pillenpose für Schmerzmittel, eine Augenmaske mit Kühlfunktion, ein Kühlakku, Ohrenstöpsel, einem Miniventilator, ein Kopfwehroller sowie kleine Karten mit QR-Codes. Mit diesen lassen sich die Beipackzettel zu den Medikamenten abrufen. Außerdem gibt es auf kleinen Karten Tipps zu Akupressurpunkte gegen Kopfschmerzen.

Wie ist die Tasche aufgebaut?

Sie besteht aus mehreren Innentaschen. Außerdem hat sie einen getrennten Bereich, in dem man Kühlakku und gekühlte Augenmaske kann. Damit schützt man die Elektrik des Miniventilators in einem anderen Teil der Tasche vor Kondenswasser aus dem Kühlakku. Die Tasche besteht aus wasserabweisendem Stoff. Die Mädchen entwickelten auch ein eigenes Logo und druckten dieses in der Firma 3D.

Was waren die Herausforderungen?

„Wir mussten erst einmal nähen lernen“, berichteten die Mädchen. Dazu schauten sie sich Tutorials auf YouTube an. Zum Nähen der Tasche nutzten sie die Nähmaschinen von Oma und Mutter. Insgesamt nähten sie rund zwölf Stunden an der Tasche. „Es gab auch eine Nachtschicht bis 3 Uhr“, blickten sie zurück. Beim Nähen seien viele Nadeln kaputtgegangen. Auch das Schnittmuster hatten sie selbst erstellt. Genäht haben Johanna und Nina zu Hause. In der Firma hatten sie Pläne und Skizzen erstellt sowie 3D-Design und 3D-Druck genutzt. „Das war richtig interessant“, sind sie sich einig. Die Unterstützung durch Saint-Gobain sei sehr gut und hilfreich gewesen. „Wir stellten uns das Erfinden nicht so zeitaufwendig vor“, sagten Nina und Johanna.

Wie gefiel ihnen der Wettbewerb?

Die beiden Mädchen waren das erste Mal bei den kreativen Köpfen dabei. Sie sind sich einig, das Projekt war stressig, aber eine tolle Erfahrung. Besonders gefiel es ihnen ihre Idee zu verwirklichen und der 3D-Druck. Außerdem gefiel ihnen der Einblick in die Produktion des Unternehmens. Lob hatten sie auch für das Präsentationstraining des Wettbewerbs.
Johanna Varga-Markus und Nina Franceschinel entwickelten ein SOS-Migränekit

Wissen in Kürze

Wettbewerb kreative Köpfe

Beim Wettbewerb „Kreative Köpfe“ (externer Link) können alle Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen in den Regionen Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Wertheim und Neckarsulm teilnehmen.

Sie reichen allein oder im Team ihre Erfinderidee ein. Wird diese für den Wettbewerb ausgewählt, können sie ihre Erfindung unterstützt von einem Unternehmen und dessen Experten umsetzen.