Auf einer Wanderung können Rucksäcke und Getränke und Co darin schnell schwer auf dem Rücken liegen. Hier ist ein Bollerwagen auf längeren Strecken eine gute Hilfe. Mit der Zeit oder bergauf wird aber auch das Ziehen anstrengend. Hier hilft die Erfindung von Amelie Roth (15), der „Easy Roll Bollerwagen“. Er sorgt mit einem Elektromotor dafür, dass der Bollerwagen von allein vorankommt und man mit der Deichsel nur noch lenken muss.
Ihre Idee setzte Amelie beim Wettbewerb Kreative Köpfe Wertheim 2025 in de um. Die Schülerin wurde dabei von der Firma Industronic Industrie-Electronic Wertheim unterstützt.
Wie kam Amelie auf die Idee?
Sie berichtete, die Idee kam ihr nach einem Urlaub mit der Familie. „Wir machen oft auch große Wanderungen und haben dabei den Bollerwagen dabei“, sagte sie. Sei dieser voll mit Gepäck und Getränkekisten, sei er schwierig zu ziehen. So kam sie auf die Idee mit der Motorunterstützung.Wie funktioniert der Antrieb?
Angetrieben wird der Bollerwagen beim Ziehen von einem 350 Watt Motor, der seinen Strom von einem Akku erhält. Je nach Gewicht der Zuladung im Bollerwegen reicht eine Akkuladung für geschätzt zehn bis 15 Kilometer. Der Motor sorgt für eine Geschwindigkeit von bis zu sechs Kilometern pro Stunde (km/h). Die Motorleistung und damit die Geschwindigkeit steuert man über einen Daumengashebel am Zuggriff. Damit kann man ähnlich wie bei einem E-Scooter stufenlos Gas geben. Das Kabel führt durch die Deichsel. Von dort geht es zu einer Steuerung des Motors und dann weiter zum Motor selbst. Damit die Hinterräder vom Motor gedreht werden können, musste die Hinterachse des gekauften Bollerwagens komplett umgebaut werden. Die feste Verbindung zwischen den Reifen wurde durch eine drehbare Welle getauscht. Die Reifen sind außen zusätzlich so gesichert, dass sie sich mitdrehen. Übertragen wird die Kraft vom Motor über eine Fahrradkette. Ein Freilauf sorgt dafür, dass sich der Wagen auch ohne Motorbetrieb ziehen lässt. Die ganze Technik befindet sich auf einer Holzplatte auf der Unterseite des Bollerwagens. Insgesamt war Amelie für ihre Erfindung achtmal im Unternehmen.Was waren die Herausforderungen beim Umsetzen der Erfindung?
Amelie berichtete, die Herausforderung sei vor allem die Konstruktion der Hinterachse gewesen. Die Achse muss rund laufen und die beiden Hinterräder müssen sich gleichzeitig drehen. Außerdem darf die Kette, die die Achse antreibt, nicht abspringen. Mit einigen Anpassungen gelangen ihr Lösungen dafür.Was kann man beim Easy Roll Bollerwagen noch verbessern?
Beim Praxistest stellte Amelie fest, dass der Motor zwar lief, die Räder aber nicht mehr angetrieben wurden. Bei der Ursachensuche stellte sie fest, dass sich die Außenhalterungen der Räder verbogen hatte. Hier sucht sie noch eine Lösung, um dies zu vermeiden.Was machte Amelie am Projekt am meisten Spaß?
„Besonders gefiel mir das Zusammenbauen der Technik“, erklärte Amelie. Sie habe auch einiges gelernt, zum Beispiel zu Motoren und Elektronik. Viel Spaß machte ihr auch, beim Bau vieles selbst zu machen. Amelie war mit der Unterstützung durch Industronic sehr zufrieden. Sie war 2025 zum zweiten Mal beim Wettbewerb dabei. Für den Wettbewerb 2026 hat sie schon Ideen. Sie wisse aber noch nicht, ob sie mitmacht, denn in dem Jahr stehe auch ihre Abschlussprüfung in der Schule an, sagte sie.
